Offretit, Offretit/Erionit

Offretit findet sich zum einen in extrem blasenreich ausgebildetem Basalt und zum anderen in einem extrem dicht und hart zu mehr oder weniger kugelförmigen Strukturen bis zu 2m Durchmesser erstarrten Basaltblöcken.

Im blasenreichen Basalt findet sich stets Montmorillonit unter oder als Überzug auf den Offretitkristallen. Begleitet wird Offretit hier oft von Calcit , Phillipsit und seltener Chabasit . Als Kristallform findet man einfache hexagonale Prismen. Die Prismenflächen größerer Kristalle sind oft charakteristisch gewölbt ausgebildet.



Der kissenförmige Basalt war zeitweise auf der 4.Sohle aufgeschlossen. Die einzelnen Basaltkugeln waren durch weichen braunen Mulm, der von Calcitklüften durchzogen war, miteinander verbunden. Sie sind Teil eines Schlottuffkomplexes. Offretit ist hier meist ohne weitere Begleitminerale auf Montmorillonitschichten aufgewachsen. Teils sind die Prismen einzelstehend teils zu Rasen verwachsen, in denen die einzelnen Kristalle kaum noch erkannt werden können und ähnlich Hyalitüberzügen aussehen. Sehr selten sind auf diesen dichten Offretitüberzügen kurzprismatische Phillipsitzwillinge mit pseudohexagonalem Habitus aufgewachsen.


Der Habitus der Kristalle im kissenförmigen Basalt reicht von faserfein bis zu isometrischen Prismen, teils mit parallelen, teils mit gewölbten Prismenflächen, bis hin zu spitzprismatischen Kristallen. Sehr interessant sind auch pilzförmige weiße Strukturen, welche in den elektronenmikroskopischen Aufnahmen stark an Brokkoli erinnern.




Diese "Pilze" sind aus Offretitfasern aufgebaut die kaum 0.5µm dick sind. Nur noch im  Elektronenmikroskop sind die hexagonalen Querschnitte der Prismen zu erkennen.        



Wie an anderen Fundorten auch ist der Offretit vom Gaulsberg meist mit Erionit verwachsen. Die Unterscheidung zwischen Offretit und Erionit wurde im Polarisationsmikroskop anhand des Charakters der Längserstreckung getroffen (Offretit negativ, Erionit positiv). Der Übergang zwischen Offretit und Erionit ist teils sehr scharf, teils sanft mit einer isotropen Zwischenschicht. Die Problematik der Differenzierung beider Minerale allein anhand der optischen Parameter ist mir aber sehr wohl bekannt.
 

  Erionit

In Sandsteinxenolithen, die nicht vollständig dicht gesintert sind, findet man selten auf Phillipsit rasen sitzende weiße Kristallbüschel. Die weiß erscheinenden Büschel bestehen aus spitzwinklig verwachsenen farblosen Erionitkristallen ganz ohne Offretitanteil (röntgenographisch). Sie werden von der Basis (0 0 0 1) begrenzt, die man allerdings erst bei Vergrößerungen von mindestens 150x erkennen kann.




Auch in Paragenese mit Paulingit wurden Büschel winziger Erionitkristalle gefunden. Teils in Form Millimeterlanger Büschel feinster Fasern mit seidigem Glanz, teils in Form gedrungener ausgebildeter Nadeln.






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© 15.01.1999 Dr. Martin Schuster, Schoellkrippen /last update 02.01.2005